Rezensionen zum Buch „Habe
ich denn allein gejubelt?“
Eva Sternheim-Peters
Verlag:
Wissenschaft und Politik, 5. Auflage, Köln
2000
ISBN: 3-80468884-5
„ Von den Büchern über
den Nationalsozialismus ist Eva Sternheim-Peters „Habe
ich denn allein gejubelt?“ eines der wichtigsten.
Die 1925 geborene Autorin versucht, ihre heutige
Sicht auf die NS-Jahre mit ihren Erinnerungen,
ihren damaligen
Vorstellungen zu konfrontieren. Kaum ein anderes
Buch macht Betrug und Selbstbetrug der Mehrheit
der Deutschen
so deutlich wie dieses.
Bruno Widmann, die Tageszeitung
„...Die Zeit der
großen Täuschungen“ ist weder Beichte
noch Bekenntnis, weder Abrechnung noch Entschuldigung.
Vielmehr wird hier in seltener Radikalität der
Versuch gemacht, am Beispiel des eigenen Lebens begreiflich
zu machen, wie das nationalsozialistische Deutschland
möglich werden und zwölf Jahre Bestand haben
konnte. (...) St.-P.s „subjektives Geschichtsbuch“,
das in seiner Redlichkeit und Risikobereitschaft und
in seiner Aversion gegen Tabus und vorgefertigte Meinungen
gleich welcher Farbe und Herkunft als Ausnahmeerscheinung
bezeichnet werden muss, gehört leider zu jenen
Büchern, deren geringer Bekanntheitsgrad in geradezu
schändlichem Verhältnis steht zu ihrer überragenden
Bedeutung...“
Bruno Preisendörfer,
Die horen
„Die Erinnerungen und Reflexionen, die Eva Sternheim-Peters zu ihrer
nationalsozialistischen Jugend aufgeschrieben hat bieten für die kritische,
gedankliche Auseinandersetzung mit der „jugendidealistischen“ Seite
des Dritten Reiches ein Material, das so gründlich bisher in der Literatur
nicht zu finden war. Eva Sternheim-Peters lässt sich eben nicht auf die
weitverbreitete Neigung ein, das eigene Mittun im Dritten Reich als ein erzwungenes
Verhalten oder als Resultat einer kaum noch zu erklärenden „Verführung“ durch
eine kleine Machtclique hinzustellen; sie belässt es auch nicht bei dem „Schlussstrich“ unter
eine eigene Vergangenheit; sie versucht vielmehr, ihr „Damals“ ernst
zu nehmen, ihre Einbindung in den Nationalsozialismus erinnernd ans Licht zu
holen, dem eigenen Nachdenken heute (und dem der Leserinnen und Leser) auszusetzen.
(...) Selbst die Klage, der
eigene Weg damals habe in die Irre geführt,
hilft denen, die sich heute mit dem Dritten Reich auseinandersetzen wollen,
nicht weiter, wenn nicht wahrnehmbar wird, aus welchen Gefühlen heraus
und mit welchen Erwartungen diese nationalsozialistischen Irrwege beschritten
wurden...“
Aus dem Nachwort der ersten und zweiten Auflage von Arno Klönne |